Am 23. Februar demonstrierten 650 Menschen in Shinjuku, um Kinder in Fukushima vor Strahlung zu schützen. Die Bürgergruppe „Gruppenevakuierung-Prozess Fukushima“, die die Demonstration organisiert hat, unterstützt ein Begehren der 14 Kinder, die im Juni 2011 eine Klage eingereicht haben. Sie wollen in einer sicheren Umgebung, wo die Strahlendosis nicht mehr als 1 mSv/J beträgt, in die Schule gehen.
Das Bezirksgericht Koriyama wies im Dezember die Klage ab, mit der Begründung, dass die Auswirkung der Strahlung, die weniger als 100 mSv beträgt, auf den menschlichen Körper nicht nachweislich festgestellt worden sei. Das überzeugt aber die Kläger nicht, denn der gesetzliche Grenzwert für normale Bevölkerung beträgt 1 mSv/J. Sie haben danach sofort Einspruch erhoben.
An der Veranstaltung in Tokyo erzählte Frau Tomomi Abe, die auf eigene Faust von Soma in die Präfektur Akita flüchtete, über die Realität in Fukushima vor dem Publikum. Sie hat zwei Söhne und der ältere 17-jährige wollte unbedingt zu Hause bleiben. „Ich werde sowieso sterben. Ich werde sowieso krank werden. Der Staat lässt uns einfach sitzen. Lass mich tun, wie ich will. Ich kann nicht weggehen, weil ich meine Freunde und wichtige Sachen nicht im Stich lassen kann“, sagte er seiner Mutter.
Frau Abe entschied sich, wenigstens den jüngeren Sohn aus Fukushima zu bringen. Ihr Körper sei jetzt in Akita, aber in Gedanken sei sie immer noch in Soma. Sie denkt von morgens bis nachts über den Sohn, macht sich nur Sorgen um ihn. „Es gibt viele Mütter, die vor lauter Sorgen um das zurückgebliebene Kind weinen.“
Die Situation in Fukushima scheint wirklich allarmierend zu sein. Am 13. Februar hat die Behörde der Präf. Fukushima einen neuen Bericht veröffentlicht. Demnach steht jetzt fest, dass Schilddrüsenkrebs bei drei von 151 Kindern, die eine zweite Untersuchung hinter sich haben, diagnostiziert wurde. Weitere sieben müssen sich noch einer zusätzlichen Untersuchung unterziehen. Diese zehn Jugendlichen sind durchschnittlich 15 Jahre alt. Im Allgemeinen kommt ein Fall bei 1 Million Kindern vor.
Professor Shin-ichi Suzuki, der die Untersuchung leitet, behauptet, dass der Krebs wahrscheinlich schon vor der Atomkatastrophe existierte. Er verglich mit dem Tschernobyl, wo die Krankheit bei Kindern erst vier oder fünf Jahre nach dem Unfall häufig vorkam.
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