Vor einer Woche haben die japanischen Zeitungen über die Verseuchung der Seen, der Buchten sowie Flussfische durch Cäsium berichtet. In Seen und in Buchten häuft sich Cäsium an, weil die radioaktiv verseuchten Erde und Schlamm durch den Strom der Flüsse befördert werden und dort zurückbleiben.
Nach dem Atomunfall von Fukushima I werden im Kasumigaura-See in der Präfektur Ibaraki immer mehr Fische gefangen, bei denen höhere Cäsium-Werte als das Grenzwert von 100 Bq/kg festgestellt werden. Seit 1. April werden die Fischer aufgefordert, auf die Auslieferung der vier verschiedenen Fischarten unter anderem des Aals freiwillig zu verzichten. Auch in Hinuma-See (Ibaraki), Teganuma-See (Chiba), Numazawa-See, Inawashiro-See, Akimoto-See (Fukushima) und Chuzenji-See (Tochigi) wurden bei Fischen und Meeresfrüchten höhere Werte gemessen.
Der ausserordentliche Professor an der Uni Kyoto, Kyosuke Yamashiki, rechnet, dass die Cäsium-Werte in der Bucht von Tokyo im Jahre 2014 den Höhepunkt erreichen würden. Er simulierte die Bewegung der Erde und Schlamm in der Bucht und geht davon aus, dass die Radioaktivität des Meeresbodens an der Flussmündung von den Flüssen Edogawa und Arakawa sich auf 300 bis 500 Bq/kg erhöhen wird. Er schlisst Hotspots mit der Radioaktivität von 4’000 Bq/kg nicht aus. Bis 2021 werden die Cäsium-Werte kaum sinken.
Am 2. Juli gab das Umweltministerium bekannt, dass einige Flussfische stark radioaktiv verseucht sind. Die höchsten Werte von 2’600 Bq/kg wurden festgestellt bei einer Art Meeresgrundel, die vom Fluss Mano in der Stadt Minami-Soma, Fukushima, gefangen wurde. Auch vom Hayama-See, einem Stausee im Oberlauf des Flusses Mano, wurde eine Art Karpfenfisch gefunden, dessen radioaktive Belastung 1’010 Bq/kg betrug. Im Allgemeinen werden Flussfische stärker verseucht als Meeresfische. Allerdings wurde beim Seeigel vom Meer vor der Stadt Iwaki bis auf 10 Bq/kg Strontium festgestellt.
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