40% der Einwohner will „nicht mehr zurück“

Verschiedene japanische Zeitungen berichteten am 3. Juli über das Resultat der Umfrage, die die Gemeinde Okuma in der Präfektur Fukushima im Mai und Juni unter ihren Einwohnern über 13 Jahre durchgeführt hat. Das havarierte Kernkraftwerk Fukushima I liegt in dieser Gemeinde. Sie musste nach dem Atomunfall samt allen Einwohner evakuieren.

Beantwortet haben 6’481 von 10’025 Menschen, ca. 65 % der gesamten Befragten. Je rund 40% sind der Meinung: „Ich gehe nicht mehr zurück in die Gemeinde “ oder „Ich warte so lange, bis ich zurückgehen kann“. Vor einem Jahr waren es nur rund 9%, die „nicht mehr zurück“ wollten. Bei der Umfrage, die die Uni Fukushima zwischen August und November 2011 durchgeführt hat, haben bereits rund 35% einen Rückkehr aufgegeben. Je länger das Leben ausserhalb der Heimatgemeinde dauert, desto grösser wird die Resignation.

Demo gegen Wiederinbetriebnahme des AKWs

Am 6. Juli kamen wieder viele Menschen vor den Sitz des Premierministers. Die Organisation spricht von 150’000, die Polizei geht von 21’000 Demonstranten aus. Der weltberühmte Musiker Ryuichi Sakamoto hat auch mitdemonstriert.

Ajisai-Demo VAls die Aktion im März begann, machten bloss 300 Menschen mit. Auf die Appelle durch Twitter reagierten aber immer mehr Menschen. Der Premierminister Noda antwortete auf die Frage von Journalisten, ob er mit den protestierenden Stimmen auseinandersetzt: „Wir nehmen viele und unterschiedliche Stimmen wahr.“ Vor eiAjisai-Demo VIner Woche hat er bei der Kundgebung den Bewachungspersonal geäussert, das Geräusch sei laut.

Auch in der Schweiz fand am vergangenen Freitag zum ersten Mal eine kleine Kundgebung gegen Wiederinbetriebnahme des AKWs in Japan statt. Rund 60 Menschen, Japaner und Nicht-Japaner, gingen vom Bahnhof Bern zur japanischen Botschaft zu Fuss. Viele hatten in der Hand einen Zweig Hortensie wie bei der Demonstration in Tokio. Einer der Initianten reichte einem Mitarbeiter der Botschaft die in einer kurzen Zeit gesammelten Unterschriften und einen Protestbrief an Premierminister.

Die Gruppe hofft, dass die Bewegung weltweit verbreitet.

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