Massenübersiedlung von 40’000 Haushalten

Im Küstengebiet von den Präfekturen Iwate, Miyagi und Fukushima werden Massenumsiedlungen auf die Höhe und ins Landesinnere geplant. Laut Asahi-Zeitung, die eine Untersuchung darüber durchgeführt hat, werden 40’000 Haushalte von 37 Gemeinden umgezogen.

Die Stadt Ishinomaki (Miyagi) plant zur Zeit mit rund 6’900 Haushalten die grösste Massenumsiedlung. Auch in den Städten Kesennuma (Miyagi) und Rikuzen-Takada (Iwate) werden jeweils rund 3’500 sowie in Yamadamachi (Iwate) rund 3’300 Haushalte von der Küste wegziehen.

Kesennuma, MIyagi. Januar 2012. Foto: Hotate Kajiwara

Kesennuma, MIyagi. Januar 2012. Foto: Hotate Kajiwara

Bis heute haben die betroffenen Gemeinden 363 mögliche Umzugsorte gefunden. Aber bereites ein Land gesichert oder eine Kaufverhandlung über das Land aufgenommen haben erst neun Gemeinden.

Das Grundstück des Übersiedlers kauft die Gemeinde ab. Die Kosten für den Ankauf eines neuen Baulandes und für die Umsiedlung müssen die Bewohner selber bezahlen. Dabei sank der Landpreis des vom Tsunami verwüsteten Gebiets zum Teil 30 bis 40%. Die Finanzlage mancher Gemeinden ist auch so schlecht, dass sie ihren Bewohnern keine finanzielle Hilfe anbieten können.

Einbrüche in Fukushima massiv zugenommen

Gelobt wurden Japaner nach der Katastrophe. Selbst in einer verzweifelten Situation blieben sie ruhig, halfen gegenseitig und zeigten Herz. Aber selbstverständlich gibt es in Japan auch solche, die ins verlassene, menschenleere Haus betreten, um sich dort herumliegende oder versteckte Werte anzueignen.

Gemäss Asahi-Zeitung wurden im Bezirk Futaba von der Präfektur Fukushima letztes Jahr 920 Schadensmeldungen wegen eines Diebstahls eingereicht. 804 davon waren wegen eines Einbruchs, rund 13-mal mehr als 2010.

Die Bewohner vom Bezirk wurden im April 2011 zwangsevakuiert, aber dürfen seit Mai alle drei Monaten für einige Stunden nach Hause zurückkehren. Dabei haben nicht wenige gemerkt, dass Bargeld, elektrische Haushaltsgeräte, Juwelen oder sogar Landwirtschaftsgeräte verschwunden waren. Aber auch viele haben in solchem Raum, wo wegen des Erdbebens der Stärke 9.0 alles durcheinander gebracht wurde, wahrscheinlich nicht von einem Diebstahl gemerkt.

Die Täter zu fassen ist nicht einfach. Es gibt kaum Zeugen, die Überwachungskamera funktioniert wegen des Stromausfalls nicht.

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