Monat: April 2014

Sabotage am AKW Fukushima I ?

Radioaktiv verseuchtes Wasser vom AKW Fukushima I setzt Tepco zu. Kahoku-Shinpo, die Regionalzeitung von Tohoku, spricht von einem Sabotage-Verdacht.

Tepco gab am 14. April bekannt, dass vier provisorisch eingerichtete Pumpen, die normalerweise nicht zum Einsatz kommen, eingeschaltet worden waren. Infolge flossen rund 203 Tonnen verseuchtes Wasser in ein falsches Gebäude. Diese Pumpen waren im Juni 2011 für einen Notfall in zwei Gebäuden im AKW-Gelände eingerichtet, aber weder die Pumpen noch die Gebäuden wurden benutzt. Beim Eingang des Gebäude liegen Rohren und die Tür kann deswegen nicht richtig zugeschlossen werden. Der Verteilerkasten war auch nicht abgeschlossen. Um die vier Pumpen anzufahren, muss man zwei Verteilerkasten im AKW-Gelände aufmachen und manuell einschalten.

Auch im Februar öffnete jemand das Ventil des Rohrs, das das verschmutzte Wasser transportiert, rund 100 Tonnen hochradioaktives Wasser flossen danach ausserhalb des Damms. Das Wasser enthielt unter anderem Strontium 90 mit einer Konzentration von 240 Millionen Becquerel pro Liter. So hohe Konzentration hatte noch kein Wasser, das aus den Gebäuden von AKW Fukushima I auslief.

Im AKW Fukushima I arbeiten heute insgesamt über 4‘000 Arbeiter. Tepco hat bereits über 100 Arbeiter befragt und die Filme der Überwachungskamera überprüft. Ohne Erfolg hat der AKW-Betreiber die Untersuchung abgeschlossen.

Stand des AKW Fukushima I

Block 1

Strahlung im Gebäude: 23 bis 11‘100 mSv/St

Kontaminiertes Wasser: 13‘900 Tonnen

Brennstoff im Kühlbecken: 392

Temperatur im Kühlbecken: ca. 18 Grad

Temperatur am Boden des Druckbehälters: ca. 18 Grad

Wasserstand im Reaktorbehälter: 280 cm

Die Hülle wird abgebaut.

Das Kühlwasser wird hoch kontaminiert und läuft aus.

Undichte Stellen sind teilweise geortet.

Geschmolzene Brennstäbe könnten auch den Betonboden geschmolzen haben.

 

Block 2

Strahlung im Gebäude: 5 bis 72‘900 mSv/St

Kontaminiertes Wasser: 22‘600 Tonnen

Brennstoffe im Kühlbecken: 615

Temperatur im Kühlbecken: ca. 15 Grad

Temperatur am Boden des Druckbehälters: ca. 27 Grad

Wasserstand im Reaktorbehälter: 60 cm

Brennstäbe im Druckbehälter sind geschmolzen.

Mit Roboter wird die Strahlung im Oberteil des Gebäudes untersucht.

Mit Roboter wird der Boden des Gebäudes dekontaminiert.

Sehr wahrscheinlich gibt es Lecken im Gebäude.

 

Block 3

Strahlung im Gebäude: 10 bis 4‘780 mSv/St

Kontaminiertes Wasser: 22‘000 Tonnen

Brennstoffe im Kühlbecken: 566

Temperatur im Kühlbecken: ca. 15 Grad

Temperatur am Boden des Druckbehälters: ca. 22 Grad

Wasserstand im Reaktorbehälter:  nach Tepco’s Schätzung 800 cm

Die Innere des Reaktorbehälters wird noch nicht untersucht, im Gebäude wird mit unbemannter Schwermaschine aufgeräumt.

Im Kühlbecken befinden sich noch grosse Trümmerteile.

An der Betondecke ist ein 30 cm langes Biegen festgestellt. Dampf leckt, vermutlich wegen einer Beschädigung des Reaktorbehälters.

Auf dem Boden des Gebäudes fliesst kontaminiertes Wasser hinein, wegen der hohen Strahlung ist eine Untersuchung jedoch schwierig.

 

Block 4

Strahlung im Gebäude: 0.1 bis 0.6 mSv/St

Kontaminiertes Wasser: 17‘200 Tonnen

Brennstoffe im Kühlbecken: 895 (Vor dem Transport 1‘533)

Temperatur im Kühlbecken: ca. 19 Grad

Der Boden des Kühlbeckens ist mit Stahlpfeilern verstärkt.

Voraussichtlich wird der Transport der Brennstoffe aus dem Kühlbecken in diesem Jahr beendet.

Kein Brennstoff im Druckbehälter.

 

Quelle: die Tokyo Zeitung

Manipulation an Messwerte?

Am 25. März hat die Mainichi-Zeitung davon berichtet, dass das Resultat einer Strahlendosis-Untersuchung in Fukushima nicht veröffentlicht wurde, weil die Werte höher waren als angenommen. Das Untersuchungsteam kam zu dem Schluss, die hohen Werte könnten die Rückkehr der Bewohner nach Fukushima verhindern.

Die Untersuchung wurde in September letzten Jahres durch ein Team des Kabinettsbüros, das die Betroffenen der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe unterstützt, an drei verschiedenen Orten in der Präfektur Fukushima, in denen für die zukünftige Aufhebung der Evakuierungsanordnung vorbereitet wird, durchgeführt. Die gemessenen Werte sollen nun niedriger umgerechnet werden, indem man die Aufenthaltszeit im Draussen weniger als vorher berechnet.

Das Team war im Klaren darüber gewesen, dass die Strahlenwerte, die die Bewohner individuell gemessen haben, viel niedriger waren als diejenigen vom Monitoring per Flugzeug. Die Schätzungswerte von Kawauchi-mura zum Beispiel bewegen zwischen 2.6 und 6.6 mSv. Das Team hat aber vor der Untersuchung vermutet, dass sie unter 2 mSv liegen werden.