Alle Kernkraftwerke von Tepco sind vom Netz

Der Reaktor 6 des AKW Kashiwazaki-Kariwa in der Präfektur Niigata ist am 26. März wegen einer regelmässigen Wartung vom Netz genommen. Damit stehen zur Zeit alle 17 Atomkraftwerke vom Unfall-Stromversorger Tepco still und produziert landesweit nur noch ein AKW Strom. Am 5. Mai wird der letzte Reaktor des AKW Tomarihatsu in Hokkaido auch mit demselben Grund abgeschaltet. Dann werden alle 54 Meiler in Japan vom Netz

Laut Asahi-Zeitung musste Tepco bereits 2003 alle ihre Atommeiler für rund 20 Tage abschalten, nachdem der AKW-Betreiber einen Unfall vertuscht hatte. Für die stillgelegten AKW kommen heute die Wärmekraftwerke in Einsatz. Ihre Energiequelle sind verflüssigtes Erdgas und Öl. Tepco rechnet mit einem Defizit von 800 bis 900 Mrd. Yen (rund 8,7 bis 9,8 Mrd. Franken), wenn alle Kernkraftwerke weiterhin stillstehen würden, und will den Preis erhöhen.

Nur 60 cm Wasser im Sicherheitsbehälter

Tepco hat am 26. März mit einem Endoskop innerhalb des Sicherheitsbehälters des Reaktors 2 vom havarierten AKW Fukushima I untersucht. Der Wasserstand war mit 60 cm wesentlich tiefer als man vermutet hat. Tepco ging von 3.5 bis 4 m aus.

Die Wassertemperatur beträgt zwischen 48.5 und 50 Grad. Tepco meinte: „Die Brennstäbe sind gekühlt und liegen nicht voll frei.“

AKW-Abstimmung in Tokyo?

Das Ziel der Bürgergruppe „Unsere Entscheidung mit AKW-Volksabstimmung“ ist, eine Volksabstimmung über den AKW-Betrieb in Tokyo und Osaka zu verwirklichen. Im letzten Dezember fang sie an, Unterschriften zu sammeln und nun ist der Frist vorbei. Gesammelt wurden über 340’000 Unterschriften.

Um nach einer Verordnung beim Gouverneur zu verlangen, braucht man Unterschriften von 1/50 der Wahlberechtigter. Das sind 214’206 in Tokyo. Die Gruppe will bis 3. April alle Unterschriften an die Wahlkommission einreichen. Die Kommission wird Ende April mit der Prüfung der Unterschriften fertig sein. Für eine Volksabstimmung ist aber auch die Zustimmung einer Mehrheit des Stadtrats nötig.

Die Gruppe von Osaka hat bereits die nötigen Unterschriften gesammelt.

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