Der Zustand des Kernkraftwerks Fukushima I am Ende 2019

Anfang Dezember 2019 besichtigte ein Journalist der japanischen Nikkei-Zeitung mit anderen Berufskollegen zusammen das AKW Fukushima I. Sie mussten sich keinen schweren Schutzanzug mehr anziehen, es reichte nur noch eine dünne Weste und ein Dosimeter in der Brusttasche. Auf der Fläche von 96 % des Grundstücks kann man heute in üblichem Arbeitsanzug gehen und arbeiten, schreibt der Journalist in einem Artikel auf der Website, weil hochkontaminierte Schutt und Trümmer auf der Meeresseite aufgeräumt worden waren und die Erdoberfläche mit Mörtel sowie mit 5 cm dicke Eisenplatten bedeckt worden war.

Zurzeit wird am 120 Meter hohen Abzugstower fleissig gearbeitet. Tepco plant, den Schornstein von oben her eine Länge von drei Meter immer weiter nach unten abzuschneiden, bis er nur halb so hoch ist. Denn er verrostet stark und könnte irgendwann zerbrechen.

Beim Block 1 ist die radioaktive Verschmutzung des Deckenkrans zu hoch und die Arbeit kommt nur schwer voran.

Auch beim Block 2 wird nach wie vor eine hohe Strahlendosis nachgewiesen. Um insgesamt 615 Stücke zählender Kernbrennstoff aus dem Kühlbecken herauszuholen, plant der AKW-Betreiber nun, eine neue Anlage neben dem Gebäude zu bauen. Geräte, die bei der Entnahmearbeit eingesetzt werden, sollen in dieser Einrichtung errichtet werden und voraussichtlich im Jahre 2023 zu laufen beginnen.

Blocks 3 hat ein Dach bekommen und darunter wird die Entnahme des Brennstoffs vorangetrieben. Beim Block 4 wurden die gesamten 1535 Stücke bereits aus dem Kühlbecken entnommen.

Im Grundstück Fukushima I stehen riesige Tanken reihenweise. Darin befindet sich radioaktives Wasser mit Tritium. 2022 Sommer wird hier die maximale Kapazität erreicht werden. Deshalb erwägt die japanische Regierung, das Wasser in den Pazifik zu leiten, was doch viel Kritik aus dem Ausland und japanischen Fischern geerntet hat.

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