Die Tokyo Zeitung ist sehr wahrscheinlich die einzige, die über den Zustand des Kernkraftwerks Fukushima I regelmässig berichtet. Sie veröffentlichte im Juni auf ihrer Website eine Bestrahlungsdosis-Aufzeichnung von Herrn Nobuyoshi Ito.
Herr Ito wohnt in Niigata und arbeitet in Iitate, wo beim Atomunfall stark verseucht worden war und heute die Evakuierungsanordnung der japanischen Regierung grossenteils aufgehoben worden ist. Der 73-jährige trägt ein Dosimeter immer in seiner Brusttasche und zeichnet die Zahlen samt seiner Tätigkeit auf.
Das Rechercheteam studierte seine Daten von zwischen Juni 2016 und Mai 2017. Wenn man sich die Zahlen von einem Tag anschaut, merkt man sofort, dass die Bestrahlungsdosis des Tags, an dem er in Iitage länger als 16 Stunden verbracht hat, viel höher als sonst. An dem Tag, an dem er dort draussen arbeitete, belief sich die Dosis oft über 8 µSv. Wenn er sich hingegen in Niigata aufhielt, betrug sie bloss etwas mehr als 1 µSv.
In Iitate übernachtet Herr Ito in einem Cottage einer Schulungsstätte für Landwirtschaft, wo er seit 2010 als Hausmeister arbeitet. Das Haus steht vor einem kleinen Hügel. Selbst in dem Teil, wo dekontaminiert worden ist, machte die Strahlendosis immer noch fast 1 µSv pro Stunde aus. Jene des Wohn- und Schlafzimmers war mit 0.3 µSv pro Stunde auch relativ hoch.
Das Team zieht die Schlussfolgerung: „Es gibt eine Ansicht, die Bestrahlungsdosis sei überbewertet. Wir befürchten ganz im Gegenteil, dass sie unterbewertet ist. Denn der Grossteil der gesammelten Daten stammen von Geräten, die oft im Wohnzimmer oder Kleiderschrank zurückgelassen worden sind.
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