Cäsium in der Bucht von Tokyo

Seit der Atomkatastrophe vom AKW Fukushima I untersucht die Tokyo Zeitung die Cäsium-Konzentration in der Bucht von Tokyo. Bei der dritten Untersuchung stellte sich heraus, dass die Konzentration im Sediment auch fünfeinhalb Jahre danach nicht viel gesunken ist, weil das Cäsium durch Flüsse immer wieder in die Bucht gefördert und sich dort anhäuft.

Mithilfe von Motoyuki Kamata, ausserordentlichem Professor, und zwei Studenten an der Uni Kanto-Gakuin sammelte das für das Thema AKW zuständige Team der Zeitung im vergangenen September die Proben aus der obersten Schicht des Meeresgrunds und aus einer Schicht in der Tiefe von 40 cm an sechs Flussmündungen von Tsurumigawa, Tamagawa, Sumidagawa, Arakawa, Kyu-Edogawa und Hanamigawa.

Die Resultate:

Hanamigawa: 76 – 789 Bq/kg (Sep. 2015: 288 – 878, Sep. 2014: 3 – 1189)

Arakawa: 120 – 282 Bq/kg (Sep. 2015: 114 – 271, Sep. 2014: 167 – 398)

Kyu-Edogawa: 164 – 201 Bq/kg (Sep. 2015: 23 – 320, Sep. 2014: 25)

Sumidagawa: 136 – 182 Bq/kg (Sep. 2015: 163 – 233, Sep. 2014: 146 – 180)

Tsurumigawa: 57 – 175 Bq/kg (Sep. 2015: 52 – 201, Sep. 2014: 32)

Tamagawa: 109 – 128 Bq/kg (Sep. 2015: 84 – 122, Sep. 2014: 89 – 135)

 

Gemäss Herrn Kamata bleiben die radioaktiven Stoffen in der Waldregion eher im Boden, in der urbanen Region hingegen werden sie tendenziell in die Wasserumgebung ausfliessen. Das japanische Fischereiamt untersuchte laut der Tokyo Zeitung 81 Fische an der Bucht von Tokyo. Bei sechs Fische wurde dabei eine Verseuchung von Cäsium festgestellt. Die betroffenen Fische waren ausnahmslos Meerbrasse. Die Messwerte betrugen allerdings bei allem Fisch weniger als ein Hundertstel des zulässigen Grenzwerts für Lebensmittel (100 Bq). Die Journalisten gehen davon aus, dass der Verzehr der Fische problemlos ist.

0 comments:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.