Monat: Oktober 2014

Die Hülle des Blocks 1 wird entfernt

om 22. Oktober baut Tepco die Hülle des Blocks 1 im AKW Fukushima I ab, um die Brennstäbe vom Abklingbecken herauszunehmen. Zuerst wird ein Loch in die Paneele auf dem Dach gebohrt und ein Mittel wird in den Innenraum verspritzt, damit die radioaktiven Stoffe nicht verstreut werden. Danach werden die Paneele aus dem Dach entfernt und Untersuchungen nach dem Zustand des Innenraums und der Konzentration des radioaktiven Staubs durchgeführt. Das Dach wird bis Anfang Dezember wieder zugemacht, nachdem der AKW-Betreiber die Sicherheit der Umwelt festgestellt hat. Der eigentliche Start der Abbauarbeit der Hülle ist im März 2015 vorgesehen.

Tepco betont, dass die Arbeit die Umwelt und die Menschen nicht gefährdet, weil mehrfache Massnahmen gegen die Verbreitung der radioaktiven Stoffe gegriffen werden. Aber warnende Stimmen sind im Internet hartnäckig zu lesen. Denn seit dem Atomunfall überhäuften sich schwerliegende Pannen im AKW Fukushima I und Tepco verheimlichte sogar ein Missgeschick vom August 2013. Damals hat Tepco auf dem Gelände die Trümmer im grossen Umfang aufgeräumt, dabei liessen sich die emporgewirbelten radioaktiven Stoffe vom Wind getragen und Reisfelder in der Präfektur Fukushima punktuell verseucht.

Die Asahi Zeitung hat darüber im Juli diesen Jahres berichtet und dabei Tepco und die Regierung gerügt. Danach musste der Zeitungsverlag zugeben, dass in ihren Berichten über die Trostfrauen (Ianfu) während Zweiten Weltkriegs und Fukushima falsche Informationen gegeben zu haben. Daraufhin wurde der Zeitung im Internet und in anderen Medien dermassen an den Pranger gestellt, dass viele Leser es übel fanden.

Gesundheitsproblem in Fukushima

Am 4. Oktober fand ein Symposium der „Gesellschaft für Medizin Fukushima“ statt. Dort berichteten die Verantwortlichen, die eine Gesundheitsuntersuchung bei der Bevölkerung der Präfektur Fukushima durchführen, dass sich die gesundheitliche Situation der Bevölkerung in den 13 Evakuierungszonen nach dem Atomunfall verschlechtert hat. Die Bewohner leiden mehr unter Gewichtszunahme, hohen Blutdruck, Diabetes, Dyslipidämie und Leberfunktionsstörungen. Gemäss der Lokalzeitung Fukushima Minyu betonte Tetsuya Ohira, Professor für Epidemiologie an der medizinischen Hochschule Fukushima, beim Zusammentreffen: „Wir fürchten, dass Kreislaufbeschwerden wie Schlaganfall und Herzinfarkt zunehmen werden. Nicht nur Todesfall sondern jeden Ausbruch der Krankheiten muss ebebfalls erfasst werden.“

Bei der neuesten Untersuchung der Präfektur Fukushima wurde bei 58 Kindern Schilddrüsenkrebs diagnostiziert. Weitere 46 wurden als Verdachtsfall eingestuft. 36 Jungen und 68 Mädchen, das Durchschnittsalter beim Zeitpunkt der Atomkatastrophe liegt bei 14,8. Die Grösse des Tumors bewegt sich zwischen 5 und 41 mm, das Durchschnitt beträgt 14 mm. Rund 300‘000 Kinder haben sich bis Ende Juni dieser Untersuchung unterzogen.

Laut Medien sind viele Spezialisten der Meinung, dass diese Krebsfälle nicht auf die Strahlenbelastung zurückzuführen sind. Aber es gibt auch so viele Menschen, die die Analyse der Spezialisten nicht glauben.