Im Frühsommer 2014 war das Küstengebiet der Stadt Rikuzen-Takata eine einzige Baustelle. Ein 120 m hoher Hügel zwischen Rikuzen-Takata und Kesennuma wird abgetragen, um dort, 40 m ü. M., Wohnungen für die Menschen, die durch Tsunami ihren Wohnsitz verloren haben und heute noch in einem provisorischen Zustand leben, zu bauen. Noch sechs weitere neue Siedlungen in einem höheren Ort sind im Plan. Die abgetragene Erde wird mit einem 3 km langen Förderband auf die Ebene heruntergebracht. Auf der anderen Seite des Hügels sind zahlreiche Lastwagen, die die Erde nach Kesennuma bringen, in Einsatz.
Wir sind mit BRT (Bus Rapid Transit), einem Ersatz der JR-Bahn, von Kesennuma nach Rikuzen-Takata Richtung Norden gefahren. Herr Satoru Ito von der NGO SAVE TAKATA hat mich angeboten, unsere Gepäcke in seinem Büro, das sich in einer provisorischen Einkaufsstrasse auf einer Höhe befindet, zu deponieren. Es war kalt, der Himmel dunkelgrau. Mit Taschenschirmen gingen wir wieder an die Küste hinunter.
Die Arbeit, den Boden zu erhöhen, begann gemäss einem Mitarbeiter an der Baustelle im Mai 2013. Das Förderband hat eine Testphase im Februar hinter sich, seit diesem März bringt es max. 6‘000 Tonnen Erde pro Stunde auf die Fläche. Ohne es müsste ein 10-Tonner Lkw 600 Mal hin- und zurückfahren. Das grösste Förderband der Welt sei gebaut worden, eine provisorisch gebaute Brücke vor dem Schwerverkehr zu schützen, sagte er. Laut einem Rapport der Baufirma Shimizu Kensetsu, die am Bau beteiligt, wird die Bauzeit dank dem Riesen um drei Viertel verkürzt, der Schwerverkehr drastisch reduziert und damit auch die Emissionen. Der Mitarbeiter erzählte weiter, dass das Förderband zwischen Mai und Juni 2015 abgebaut wird. Danach beginnt die zweite Phase; Der Bau der Wohnungen auf dem abgetragenen Hügel.
Wir konnten auch mit Frau Keiko Okamoto von der NGO SAVE TAKATA sprechen. Sie ergänzte Informationen: In der Stadtmitte, wo zum Teil durch das Erdbeben 1 m versunken ist, wird in zwei Schritten bis auf 11m ü. M. erhöht. Hier werden wieder Wohnhäuser und Geschäfte gebaut. Laut Frau Okamoto hat die Bevölkerungszahl der Stadt wieder zugenommen.
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