Überforderter AKW-Betreiber Tepco

Die japanische Regierung geht davon aus, dass beim AKW Fukushima I vermutlich 1’000 Tonnen Grundwasser pro Tag von der Bergseite Richtung Meer fliessen. 400 Tonnen davon strömen in die Reaktorgebäude hinein und werden von den radioaktiven Stoffen verschmutzt. Auch 300 Tonnen vom restlichen 600 Tonnen werden durch die kontaminierte Erde um die Reaktorgebäude verseucht und fliessen schliesslich ins Meer. Seit wann das kontaminiertes Wasser ins Meer gelangt, kann die Regierung jedoch nicht sagen. Der Rest fliesst unverschmutzt auch ins Meer .

Tepco plant nun, das kontaminierte Wasser pro Tag bis auf 60 Tonnen zu reduzieren. Der AKW-Betreiber will den verschmutzte Boden mit Chemikalien festmachen, der dann von einer Mauer von der sauberen Umwelt getrennt wird. Aber Asahi-Zeitung weist hin, dass Tepco die Möglichkeit, dass das verschmutzte Wasser auch von den Reaktorgebäuden leckt, nicht in Betracht zieht. Er wisse eigentlich nicht, wo die Lecks sind und wo das Wasser kontaminiert wird.

Um das Einfliessen des Grundwassers ins Gebäude zu verhindern, will Tepco dazu den Boden um das AKW herum einfrieren lassen. Diese Massnahme nötigt mehrere Tausend Millionen Franken. Tepco ist jedoch nicht in der Lage, den Betrag alles zu übernehmen, also die Regierung spring mit den Steuergeldern ein.

Es gibt allerdings skeptische Stimme, dass die geschmolzene Brennstoffe schon vom Sicherheitsbehälter in einer Form vom Klumpen in den Boden gefallen sein dürften. 

bei 10’000 Arbeiter beträgt Strahlenbelastung 5 mSv pro Jahr

Laut Tepco haben während neun Monaten nach dem verheerenden Atomunfall rund 20’000 Arbeiter im AKW Fukushima I gearbeitet. Die durchschnittliche radioaktive Belastung bei ihnen beträgt 12.18 mSv pro Jahr. Bei der Hälfte der Arbeitern beträgt die Belastung mehr als 5 mSv/J. Wenn sie ein Jahr nach dem Arbeitsbeginn an Leukämie erkrankt, gilt das als Arbeitsunfall und sie können entschädigt werden. Bis heute haben vier Arbeiter ein Gesuch für einen Schadenersatz eingereicht.

Die japanischen AKW-Arbeiter dürfen nicht mehr in AKW arbeiten, wenn die kumulative Strahlendosis 50 mSv in Jahr oder 100 mSv in fünf Jahren überschreitet.

Die Behörde und Tepco schicken nur Arbeiter mit sehr hoher Belastung von über 50 mSv auf ihre Kosten zur Untersuchung. Das sind 10% der Arbeiter, bei denen die Strahlenbelastung mehr als 5 mSv/J festgestellt wurde. Saburo Murata, der Vizedirektor des Krankenhaus Hannan-Chuo in Osaka, kommentierte Asahi-Zeitung, „Die Regierung scheint nicht im Ernst die Arbeiter schützen zu wollen. Auch um die Stilllegung der Reaktoren gewissenhaft voranzutreiben, muss sie die Verantwortung der Gesundheitsuntersuchung übernehmen.“

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