Über die scharfe Kritik an Tepco durch eine Expertenkommission haben die Medien des deutschsprachigen Raums auch berichtet. In der japanischen Nikkei-Zeitung war einige Reaktionen der betroffenen Menschen zu lesen.
Zum Beispiel empört sich eine 48-järige Frau, die aus dem Dorf Iidate in die Stadt Fukushima samt ihrer Familie flüchtete. Sie verliessen das Dorf erst am 18. April. „Das Amt gab uns keinerlei Anweisungen, ich beurteilte die Situation selber, durch TV-Nachrichten. Mit Anweisungen hätten wir aber viel früher evakuieren können.“ Eine ihrer Enkeltöchter ist sieben Jahre alt. Sie hat bis zur Evakuierung draussen gespielt. Die Grossmutter ist heute wegen der Strahlenbelastung von den Enkelkindern besorgt.
Die Wut eines 57-jährigen Mannes aus der Gemeinde Futaba, die nur ca 3.5 km vom AKW liegt, lässt auch nicht nach. Am 12. März hat er vom Katastrophenschutz-Funk vernommen, dass man entweder zu Hause bleiben oder mit dem eigenen Auto in die Gemeinde Kawamata flüchten soll. Er wohnt mit seiner Familie und seine Mutter hat Demenz. Deshalb zog er vor, zu Hause zu bleiben. Nach dem Sonnenuntergang war aber im Amthaus sowie im Evakuierungsgebäude menschenleer. Zufällig kam da ein Wagen von den Selbstverteidigungsstreitkräften vorbei und er erfuhr, dass aus dem AKW Cäsium aussickert. „Wenn ich vom Unfall gewusst hätte, wären wir sofort geflüchtet. Mir kommt es gleich vor, als ob sowohl der Statt als auch die Gemeinde uns einfach sitzen liessen. Das kann ich nie verzeihen.“
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