Es muss schnell gehen!

Die japanische Regierung eilt sich mit der Rückkehr der Einwohner, die wegen des Atomunfalls von Fukushima I ihre Heimat verlassen mussten. Die Strahlendosis in der „schwer rückkehrbaren Zone“ darf nicht höher als 20 mSv pro Jahr sein. Nach Meinung der Hauptverwaltung für Beschleunigung des Wiederaufbaus soll diese Zone fünf Jahre nach der Katastrophe teilweise aufgehoben werden. Laut Nikkei-Zeitung hat sie am 24. August diesen Vorschlag an die Abe-Regierung übergaben.

Aus den unterschiedlich gestuften Evakuierungszonen mit einer Grösse von 1’149 km2 mussten nach dem verheerenden Atomunfall rund 80’000 Einwohner ihre Heimat verlassen. Heute, nach der jahrelangen Dekontaminierungsarbeit, zählen rund 50’000 Menschen, die noch nicht nach Hause kehren dürfen, und flächenmässig 724 km2 gelten noch als zu stark kontaminiert für Menschen.

Die Regierung verringert sukzessiv die als unbewohnbar geltenden Zonen. Allerdings; Die Angst der Einwohner kann die Regierung nicht verringern. Bis heute sind lediglich 1’400 Haushalte beziehungsweise 10 % der gesamten Betroffenen nach Hause zurückgekehrt. Bei einer Umfrage von Behörde für Wiederaufbau hat ein Viertel der Einwohner von der Stadt Naraha geantwortet: „Ich will nie mehr nach Naraha zurückkehren.“

Trotz der Angst der Einwohner und der Gemeinde um die Gesundheit und die Zukunft will die Regierung die Aufhebung der Evakuierungszonen schnellstmöglich vorantreiben. Die Nikkei-Zeitung sieht den Grund in den nächsten olympischen Sommerspielen in Tokyo. Für die Regierung symbolisieren sie nämlich der Wiederaufbau des Landes. Auch die OK plant, Baseball- oder Softballspiele teilweise in Fukushima auszutragen. Auch das Misstrauen der Bevölkerung gegenüber der regierenden Partei ist zu beseitigen. Die Regierung sowie LDP wollen nun zeigen, dass sie sich für den Wiederaufbau ernsthaft bemühen. Meiner Meinung nach fehlt hier aber eine humanitäre Aspekt.

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