Monat: Januar 2015

Zermürbte Bewohner in Tohoku

Herr Kinya Sasaki lebt in der Präfektur Iwate. Er informiert in Facebook aktuellen Zustand des vom riesigen Erdbeben und Tsunami betroffenen Gebiets. Bei der Katastrophe vom 11. März 2011 hat er nach eigenen Angaben drei Schiffe verloren. Am 1. Januar hat er sich in einem neuen Beitrag für die herzlichen Kommentare von vielen Lesern bedankt. Aber gleichzeitig beschwerte er sich, dass die „Schaden an Psyche der Betroffenen“ immer schlimmer wird.

Er selber arbeitet heute wieder als Fischer wie früher, aber leidet unter magerem Fang. Viele sind noch arbeitslos, Jahreseinkommen der Beschäftigte erreichen nicht einmal ein Viertel davon, was sie vor der Katastrophe verdient haben.

 Die Bewohner haben Angst und werden ungeduldig, schreibt er, weil die Einrichtungen wegen des Preisanstiegs des Materials nicht schnell genug gebaut werden können und es auch an Personal mangelt. Über solchen Missstand berichten die Medien kaum. Die Leute in Tokyo zum Beispiel mögen glauben, dass das Gebiet in Tohoku langsam aber sicher wiederaufgebaut. Aber die Realität ist offenbar anders.

Etwas Aufatmen beim Block 4

Der Tokyo Zeitung zufolge wurden nun alle Brennelemente vom Block 4 herausgeholt. Zum Zeitpunkt des Atomunfalls war der Block 4 wegen einer Revision vom Netz und 1’331 gebrauchte und 204 ungebrauchte Brennelemente befanden sich im Abklingbecken. Nach dem Unfall konnte er nicht mehr abgekühlt werden und über die Brennelemente war nach einer Explosion auch kein Dach mehr. Der Block 4 wurde deswegen neben anderen Reaktoren, in denen die Brennelemente geschmolzen sind, ebenfalls als sehr gefährlich betrachtet. Nun mit der beendeten Arbeit hat Tepco ein Risiko entfernen können. Laut dem AKW-Betreiber haben sich zwischen April und November 2014 40 Arbeiter verletzt. Das ist dreimal mehr als zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr.

Gestern hat die Asahi-Zeitung von einer Schlamperei berichtet. Bei der Aufräumungsarbeit vom Sommer 2013 hat Tepco eine Anweisung gegeben, die Flüssigkeit, die zur Vorbeugung der Verbreitung vom radioaktiven Staub benutzt wird, 100-mal zu verdünnen und alle einige Tagen oder sogar Wochen zu verwenden. Der Hersteller dieser Flüssigkeit empfählt eine 10-fache Verdünnung und dies jeden Tag anzuwenden.

Im August haben sich zwölf Arbeiter kontaminiert, während die radioaktiven Stoffe in die Luft zerstreut wurden. Ein Verantwortlicher des Herstellers sagt: „Wenn sie 100-mal verwässert wird, ist sie fast wie Wasser.“ An diesen Tagen sind 6‘700-mal mehr radioaktive Stoffe als sonst in die Luft gelangt, meint die Nukleare Regulierungsbehörde.